Opti-Oldie 2010

Traditionell zum Saisonausklang trafen sich tollkühne Frauen und Männer mit ihren wackligen Kisten bei der vom ESV Kirchmöser veranstalteten einzigen Regatta im Jahr, bei der sowohl seglerisches Können, körperliche Fitness und Beweglichkeit, Mut und Abhärtung als auch eine gehörige Portion Humor und ein Mindestalter von 25 Jahren gefragt sind.

Aus den ausschließlich guten Erfahrungen der letzten Jahre resultierte die Teilnahme von 2 Frauen und 8 Männern der „Regattagemeinschaft Beetzsee – MSVB/SCMA“, die mit 10 Opti-Booten im und am Hanno Günther morgens um 7.15 Uhr bei gefühlten 5°C ihr Revier hochmotiviert in Richtung Breitling verließen.

Vor dem Start zu den 3 Wettfahrten wurden insgesamt 45 Furchlose gewogen. Egal welches Gewicht auf die Waage kam, es wurde erbarmungslos Sand in Säcke gefüllt, bis das Gesamtgewicht entweder 80 oder 100 Kilo erreichte. Insbesondere bei uns Frauen waren die Sandsäcke so schwer, dass sie uns gentlemanlike zum Boot getragen wurden.

Schwimmwestenzwang wurde von der Wettfahrtleitung, die in den fürsorglichen Händen von Jens Zabel lag, bereits an Land verkündet. Eventuell war die Sorge vor Kenterungen dort größer als bei den Seglern. Gerade die Neulinge, zu denen auch einige von uns zählten, wussten ja wirklich nicht, auf was für ein Abenteuer sie sich begeben.

Ein letzter Schluck zum Wärmen der Körpermitte und dann ging es bei straffer Windstärke 4 aus Ost und knappen 10°C los.

Die Windrichtung sorgte für anständigen Wellengang, so dass gerade die ungeübten Opti-segler bereits vor dem Start froh über eine ausreichend große Pütz waren. Klar, dass dadurch auch Ärmel und Hosenbeine von Beginn an nass waren. Doch Zeit zum Frieren oder Jammern gab es nicht. Nur bei voller Konzentration gelang es, Wenden und Halsen ohne Knoten in den Beinen zu überstehen, ohne dass die sog. Affenschaukel am Großbaum sich mit dem Kragen des Ölzeugs oder der Schwimmweste verhakelt oder die Pinneverlängerung entweder im Rücken oder in einer Bootsecke klemmte.

Die erste Wettfahrt überstanden alle prima. An Land wurden Bockwurst und Grog an alle verteilt. Die erste nasse Garnitur wurde gegen eine trockene ausgetauscht. Wie sich später rausstellte, war dieses nicht nötig. Wind, Wellen, Mut und Euphorie nahmen zu. Die Manöver wurden immer geschmeidiger und beim größten Spass war es dann soweit. „Sieht der Segler voll das Schwert, macht er was verkehrt“. Die dritte Wettfahrt beendeten 2 von uns frisch gebadet und der Dritte hat kurz nach dem Ziel ein Bad im 11°C kühlen Breitling dem Ruf als Warmduscher vorgezogen.

Letztendlich waren die Segler vom Beetzsee die erfolgreichsten Teilnehmer des gesamten Feldes. Bei den Leichtgewichten gewann Martina Braune vom SCMA, wie geplant mit 3 Start-Ziel-Siegen. Den Sieg bei den Schwergewichten holte Andreas Henschel vom SCMA. Den Pokal für das beste Paar holten Peter und Sabine zum MSVB. Hier die Einzelergebnisse unserer Oldies: 

Leichtgewichte, 20 Starter:
Platz 5 - Peter Schrader
Platz 13 - Sabine Greiner
Platz 14 - Mathias Eggebrecht

Schwergewichte, 25 Starter:
Platz 12 - Jakob Engst
Platz 13 - Christian Helsper
Platz 18 - Dirk Richter

Nachdem alle Boote wieder den jüngsten des Vereins zurückgegeben wurden, trafen wir uns zum gemütlichen Ausklang. In der neugestalte Bar des ESVK wurde das Erlebte ausgewertet. Eisbein, Sauerkraut und Livemusik sorgten dafür, dass auch dem Letzten nicht nur ums Herz warm wurde.
 

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